Menschenrechtsprojekt
Gerade die Ärmsten werden in Bangladesch häufig um ihre grundlegenden Rechte betrogen. Bittere Not ist oft die Folge, etwa wenn ihnen ihr Land genommen wird oder wenn Familien durch Mitgift-Nachforderungen ihrer Existenzgrundlage beraubt werden. In den Dörfern wird meist von traditionellen Schiedsgremien Recht gesprochen. Die reiche Dorf-Elite sorgt dafür, dass die Beschlüsse zu ihren Gunsten ausfallen. Gerade diese Macht-Mechanismen halten die untere Bevölkerungsschicht in Armut gefangen. Um zur Überwindung dieser Strukturen beizutragen, unterstützen wir mit unseren Spenden die Arbeit einer der führenden Menschenrechtsorganisationen des Landes, Ain o Shalish Kendro. Unter anderem klärt sie die Bevölkerung über ihre Rechte auf. Durch unseren Beitrag konnten (bis Ende 2014) insgesamt 3.338 Meinungsführer für die Einhaltung der Menschenrechte geschult werden. Die Journalisten, Geschäftsleute, Gemeinderatsmitglieder oder Lehrerinnen und Lehrer tragen dazu bei, dass die schwächeren Konfliktparteien – sehr häufig Frauen – die ihnen zustehenden Rechte erhalten. Sie schreiten ein, wenn die Kinder hungern, weil der Vater den Unterhalt nicht bezahlt, kontrollieren die Heiratsregister, um Kinder-Ehen zu verhindern, oder rufen im Fall von Polygamie-Streitigkeiten das Dorfgericht ein. Dabei werden sie von Juristen der Menschenrechts-Organisationen beraten und unterstützt. Auch Jugendliche sind in das Projekt einbezogen, sie werden in Theatergruppen organisiert. Mit ihren engagierten Aufführungen tragen sie zur Diskussion der Menschenrechte in den Dörfern bei und artikulieren akute Rechtsverletzungen.